Erfolgreiche Fossilien- und Mineraliensuche in der Steiermark
Anlässlich eines kurzen Badeurlaubs in Bad Radkersburg kamen Elfi und ich nicht umhin, an einem Wochenende einem Mergelbruch in der Steiermark einen Besuch abzustatten. Früher war es mit Voranmeldung kein Problem in den dortigen Brüchen an Wochenenden nach Fossilien (Seeigeln, Muscheln, Korallen) oder Mineralien (Calcit, Pyrit) zu suchen. Seit etwa 15 Jahren ist dies nicht mehr möglich. Wir schlichen uns in den vergangenen Jahren jedoch ab und zu an Sonntagen in den Bruch und blieben meist auch unbehelligt.
So war es auch anfangs an einem Samstag im November 2019. Wir suchten im nördlich der Landesstraße gelegen Bruch. Büchsen-geknall, Rufe und Hundegebell aus dem aufgelassenen südlichen Bruch ließen uns nichts Gutes erahnen.
Schon nach kurzem Suchen gelang es mir, an einer frisch abgesprengten Bruchwand eine hohlraumreiche Zone auszumachen. Es brauchte praktisch keinerlei Meißelarbeit, um einen beträchtlich großen Hohlraum zu öffnen, der mit abgelösten Gesteinsplatten, voll besetzt mit Korallen und aufgewachsenen wasserklaren, glänzenden und scharfkantigen Calciten, gefüllt war.
Ich klaubte heraus wie ein Wilder, während Elfi die Stücke eilig verpachte. Während wir uns mit zwei vollen Rucksäcken auf dem Weg zum Auto machten, rückte uns die muntere Jägerschar immer näher auf den Pelz.
Wir eilten raschest möglich zurück zu unserer Fundstelle um die Arbeit abzuschließen. Es kamen immer noch kleine und mittlere Stücke von Calcit und Korallen zum Vorschein.
Krönung des Tages jedoch wurde ein massiver Gesteinsblock, der sich von der Hohlraumdecke gelöst hatte und noch im Hohlraum lag. Mit großer Mühe gelang es mir, das etwa 35kg schwere Stück herauszuheben. Beim Umdrehen blieb uns beiden fast das Herz stehen!
Es war ein riesiger Korallenstock, absolut unbeschädigt und über und über mit schönen Calciten überwachsen!
(Ausmaß: 50 x 35 x 30 cm).
Während wir die Stufe auf meinen Rucksack schnallten, erscholl in unmittelbarer Nähe ein Gewehrschuss! Wir hatten in der Aufregung gar nicht mitbekommen, dass die Jäger auf Entenjagd nur mehr etwa 50 m von uns entfernt Aufstellung genommen hatten.
Rasch machten wir uns auf die Flucht. Der Boss der munteren Jägerschar meinte noch, unser Tun sei absolut unzulässig, verboten und überhaupt….. -
„Tun Sie sofort alles, was Sie am Rucksack haben, heraus!“
Ich gab ihm zu verstehen, dass ich dazu sicher nicht bereit sei, dass halt jeder sein Hobby habe, sie die Jagd und wir das Steinesuchen, und wir eigentlich doch miteinander auskommen sollten.
Und so machten wir uns mit unserer reichen Beute auf den Weg zu unserem Auto.
Eine Nachschau 6 Monate später ergab, dass wir wirklich gut ausgeräumt hatten und es wohl bei einem einmaligen Großfund bleiben würde. - „GLÜCK AUF“
Franz und Elfi
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